Deutschland am Abgrund: Der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618 – 1648
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts plagten dunkle Gedanken die Protestanten in Deutschland. Und als sie im November 1618 auch noch den unheilverheissenden Schweif eines Kometen erspähten stand für sie fest, dass das Ende gekommen war. Innerhalb weniger Wochen fluteten Flugblätter das Heilige Römische Reich und prophezeiten den Untergang der Welt. Diese apokalyptische Stimmung wurde durch Wetterphänomene wie Hagelstürme, die die Kleine Eiszeit verursachte, noch verstärkt, so dass die Angst vor Hexen und Dämonen sprunghaft zunahm und sich religiöse Spannungen immer weiter verschärften. Wahnhafte Prediger schürten die Ängste der Menschen noch weiter. Sie beriefen sich auf eine Prophezeiung aus dem alttestamentlichen Buch Daniel, nach der der König des Südens, in der Interpretation der Protestanten die katholischen Habsburger, das Heiligtum der rechtschaffenen Gläubigen überrennen und sie zwingen würde, ihrer Religion abzuschwören …