MINI AKWs: Kleine Atomkraftwerke, große Problemlösung? Tschechien & Polen bauen sie sogar weiter aus

31. Dezember 2024

Um Deutschlands Abhängigkeit von Stromimporten in Zukunft zu verringern, setzen Forscher zunehmend auf sogenannte Small Modular Reactors (SMR) – kleine, modulare Atomkraftwerke alias „Mini Akws“. Während europäische Nachbarn wie Tschechien und Polen sowie Tech-Giganten wie Meta und Google bereits in diese Technologie investieren, steht Deutschland vor erheblichen politischen und technologischen Hürden.

Milliardenverlust im Stromhandel

Laut der Bundesnetzagentur musste Deutschland im Jahr 2024 Stromimporte im Wert von 5,3 Milliarden Euro bezahlen, während Stromexporte lediglich 3 Milliarden Euro einbrachten – ein Nettoverlust von 2,3 Milliarden Euro. Ein Grund dafür: Der politisch beschlossene Atomausstieg und der Verzicht auf Kernenergie als Teil der Energieversorgung.

SMR: Kostengünstig, sauber, zukunftsweisend?

Small Modular Reactors könnten theoretisch eine ganze Stadt effizient, kostengünstig und emissionsfrei mit Strom versorgen. Weltweit wächst das Interesse an dieser Technologie. In Deutschland arbeiten Forscher derzeit an Prototypen. Dabei geht es nicht um hochkomplexe Maschinen, sondern um vergleichsweise einfache keramische Strukturen, die eine präzise Fertigungstechnik erfordern. Doch die Serienreife wird laut Experten erst in etwa zehn Jahren erwartet.

Politische Hürden und gesetzliche Blockaden

Der Weg zur Einführung von SMRs in Deutschland wird nicht nur durch technische, sondern vor allem durch politische Hürden erschwert. Das deutsche Atomgesetz (§7) verbietet aktuell die Neugenehmigung von Kernkraftwerken zur kommerziellen Stromerzeugung. Eine Änderung des Gesetzes wäre notwendig – ein Schritt, der unter einer unionsgeführten Bundesregierung zwar denkbar, aber keineswegs garantiert ist.