Adieu SPD! Wohin mit heimatlosen Sozialdemokraten?
Dass die SPD nicht nur dramatisch an Wählern verliert, sondern auch immer mehr gestandene Sozialdemokraten als Mitglieder, ist ja nicht neu. Nur die SPD-Führung scheint das nicht zu kümmern, offenbar wollen die Spitzen-Genossen gar nicht so genau wissen, warum sie solchen Schwund verzeichnen, obwohl doch die bundesrepublikanische Gesellschaft eigentlich eine zutiefst sozialdemokratische ist.
Doch das ist, für alle die es wissen wollen, schnell erklärt. Interessanter ist doch eigentlich die Frage: Wo bleiben die heimatlosen Sozialdemokraten? Ziehen sie sich in die politische Schmollecke zurück oder finden sie eine neue politische Heimat? Wir blicken nach Leipzig, der Stadt, die gen größten SPD-Ortsverband im Osten beherbergen soll. Hier steht nach den Europa- und Kommunalwahlen am 26. Mai im Spätsommer noch eine Landtagswahl an, die bundesweite Aufmerksamkeit findet, weil hier ein Rekordergebnis für die AfD erwartet wird. Ein Ergebnis, so fürchtet vor allem die Regierungspartei die CDU, das sie entweder zu einer Allparteien-Koalition gegen die AfD oder zu einer Zusammenarbeit mit ihr nötigen würde. Die SPD hingegen muss ein neues Rekordtief fürchten. Was machen Sozialdemokraten, die sich von ihrer einstigen Partei verstoßen fühlen, in solch einer Lage? Zwei von ihnen haben wir besucht.